Ein Mandala-Muster beginnt immer mit einem großen zentralen Punkt aus satter
Acrylfarbe, um den man sich Farbpünktchen für Farbpünktchen herum arbeitet. Das Ziel ist, den Stein mit dichten,
symmetrisch angeordneten Pünktchen
zu bemalen, so dass ein Untergrund nur noch zu erahnen ist.
Nach dem der erste große Punkt mit einem größeren Werkzeug (Dotting-Tool) gemalt ist, dottet man die erste Pünktchen-Reihe mit einem kleinen Dotting-Tool, um den ersten Punkt herum.
Für die meisten Mandala-Muster ist eine gerade Anzahl von Punkten, in der ersten Pünktchen-Reihe erforderlich, da sich mit Hilfe der geraden Anzahl von Punkten die erforderliche Symmetrie für das Muster aufbauen lässt.
Die Dot-Painting-Technik bedeutet, dass du nach dem ersten Pünktchen-Kreis, jeweils einen etwas größeren Punkt zwischen zwei Punkte der vorherigen Reihe dottest.
Um eine gerade Anzahl von Punkten im ersten Pünktchen-Kreis zu erhalten starte mit dem ersten großen Farbpunkt in der Mitte. Setze dann einen kleinen Punkt auf 12 Uhr, einen auf 6 Uhr, einen auf 3 Uhr und einen auf 9 Uhr und fülle danach den Leerraum mit weiteren Punkten auf. Für die nächste Reihe Pünktchen, nimmst du nun ein Dotting-Tool, dass mindestens eine Nummer Größer ist. Diese Technik kann fortgeführt werden, bis man die gewünschte Anzahl an Pünktchen-Reihen gemalt hat.
Hält man sich an
das Prinzip, stets einen größeren Punkt zwischen zwei kleinere aus der vorherigen Pünktchen-Reihe zu setzten, wird ein Mandala-Muster automatisch symmetrisch, ohne vorher Hilfslinien auf den Untergrund gemalt zu haben.
Schön sehen die Pünktchen-Reihen aus, wenn sie farbig gestaltet sind. Verschiedene Farbnuancen einer Farbe sehen sehr harmonisch aus. Entscheide dich, ob dein Design von hell zu dunkel oder umgekehrt wachsen soll und bleibe bei dieser Richtung, um ein für das Auge ruhiges Muster zu gestalten.
Um das bis hierher gleichmäßige Muster zu durchbrechen, arbeitet man zwischendurch immer wieder mit größeren Punkten. Bleibe bei dem Prinzip der Dot-Painting-Technik, setzte deine Punkte jedoch beispielsweise nur zwischen jeden zweiten Punkt der vorherigen Reihe und verwende ein größeres- oder sogar großes Dotting-Tool.
Diese Punkte kann man zum Beispiel durch eine Umrandung von winzig kleinen Punkten verzieren. Entweder punktet man komplett um die einzelnen Punkte herum oder die sogenannten „Walking-Dots“ kommen zur Anwendung.
Der perfekte Dot ist rund, in seiner Oberfläche eben und leicht erhaben.
Bei kleineren Dotting-Tools ist die Problematik der gequetschten Farbe sehr selten, da das Werkzeug mit einer Metallkugel ausgestattet ist, die den Mandala-Stein nur mittig mit der Kugel berührt. Auch für kleine Dots gilt, dass sich reichlich Farbe am Dotting-Tool befinden muss, um gleichmäßig runde Punkte zu erhalten.
Um ganz kleine Pünktchen zu dotten ist ein Dotting-Tool von 0,8 mm und kleiner erforderlich. Als Alternative kann zum Beispiel ein Zahnstocher verwendet werden. Aber nicht nur das kleinste Dotting-Tool ist Voraussetzung für kleinst gemalte Pünktchen, sondern auch die Konsistenz der Farbe und die Gleichmäßigkeit der Punkt-Größe. Um so flüssiger die Acrylfarbe ist, um so weniger Farbe nimmt das Werkzeug beim Eintauchen in die Farbe auf. Während man sonst satt Farbe aufnimmt, ist bei den Kleinsten weniger ein Mehr.
Die
Gleichmäßigkeit der Punkt-Größen erreicht man unter anderem, wenn man das Werkzeug immer wieder an der gleichen Stelle in die Farbe eintaucht. Am Rand der Farbe könnte die Farbe bereits etwas angetrocknet und/oder cremiger sein, und schwups, ist der kleine Punkt plötzlich riesig groß.
Mandala-Steine sind besonders fröhliche Kunstwerke, da sie in vielen unterschiedlichen Farben erstrahlen. Auch wenn du es gern Ton in Ton magst, kannst du jeden einzelnen Punkt mit einer besonderen Leuchtkraft zum Erstrahlen bringen. Dafür wird der einzelne Farbpunkt mit Hilfe von immer kleiner werdenden Dotting-Werkzeugen mehrfach überpunktet.
Am schönsten wirken nuancierte Farbtöne. Ist der erste große Punkt beispielsweise dunkelblau, dottest du nach und nach, mit jeweils einem kleineren Werkzeug weitere, immer heller werdende Blautöne auf diesen einen Punkt. Diese Technik wirkt wie ein 3D-Effekt und die Punkte werden sehr schön erhaben.
Voraussetzung für diese Maltechnik ist, dass jeder einzelne Farbpunkt komplett getrocknet sein muss.
Um Swooshes zu malen, wird ein satter Farbpunkt gedottet. Aus diesem Punkt heraus, zieht man mit einem sehr kleinen Werkzeug oder einer Nadel die Farbe bis zum gewünschten Punkt. Das Zaubermittel ist, viel Farbe auf dem Hauptpunkt zu haben, damit daraus eine Verjüngung gemalt werden kann. Wird nicht viel Farbe benutzt, wird der Swoosh nicht ebenmäßig abtrocknen und Spuren des Werkzeuges bleiben sichtbar.
Anfänger stellen sich oft die Frage, mit welchen Dotting-Tool-Größen sie arbeiten sollen. Die Antwort ist sehr simpel. Da die Dot-Painting-Technik das Punkten zwischen zwei Punkten einer vorherigen Reihe bedeutet, musst du mit der Wahl des Tools nur sicherstellen, dass der neue Punkt den Leerraum zwischen den zwei Punkten der vorherigen Pünktchen-Reihe gut ausfüllt. Die Frage nach der Einhaltung des Abstands stellt sich somit ebenfalls nicht.
Schwierig wird es, wenn du strikt versuchst ein Muster nach vorher aufgemalten Hilfslinien zu malen, wenn dir noch etwas Erfahrung fehlt. Es ist viel einfacher und ungezwungener, wenn du ein Muster nach der Dot-Painting-Technik langsam wachsen lässt. Denn die Symmetrie sorgt dafür, dass fast jede Lücke geschlossen wird.
Es ist total unseriös, eine Werkzeug-Größe für ein bestimmtes Muster zu empfehlen. Denn, jeder arbeitet mit einer anderen Farbe, mit einer unterschiedlichen Konsistenz und bei unterschiedlicher Raumtemperatur, die wiederum die Konsistenz und somit die Größe der Punkte beeinflussen.
Du entscheidest, mit welcher Dotting-Tool-Größe gestartet wird und von da an entscheiden die Leerräume zwischen den zwei Punkten der vorherigen Reihe, wie groß die Wahl deines nächsten Dotting-Tools sein muss, um eine Lücke mit Punkten und Muster zu schießen.
Große Dotting-Tools, zum Beispiel aus Acrylglas (Rundstäbe), besitzen eine runde und glatte Schnittkante an ihrem Ende. Sie sind für große Farbpunkte, insbesondere für den ersten mittleren Punkt vorgesehen, der besonders ins Auge fällt.
Das Dotting-Tool wird in die Acrylfarbe getaucht und dann senkrecht auf den Untergrund gesetzt, indem das Tool „fast“ ganz auf den Stein aufgesetzt wird. Etwas Fingerspitzengefühl ist erforderlich, denn setzt man das Tool komplett auf den Stein auf, wird die Farbe gequetscht, es bilden sich unliebsame Spitzen und die Farbe drängt sich aus dem Kreisrund. Dennoch ist es wichtig, dass das Tool wirklich „fast“ aufgesetzt wird, da man nur so die Größe der Punkte kontrolliert und sicherstellt, dass weitere Punkte in dieser Größe auch gleich groß werden.
Mit etwas Geschick kann man große Punkte auch vorsichtig mehrmals in der gleichen Größe und Farbe überdotten, solange die Farbe nass ist. Dabei wird das Dotting-Tool jedoch nicht ganz auf den Punkt aufgesetzt, sondern man füllt nur mehr Farbe auf den Punkt auf. Um so mehr Farbe auf dem Punkt vorhanden ist, umso erhabener trocknet der Punkt anschließend ab.
Auch nach der Trocknung können große Punkte noch mal überpunktet werden, um die Erhabenheit der Punkte zu verschönern.
Die sogenannten wandernden Punkte umschließen einen einzelnen Farbpunkt, in einer abgewandelten Form.
Das Besondere, man taucht das Dotting-Tool nur einmal in die Acrylfarbe, setzt einen Farbpunkt vor Kopf und wandert dann mit dem Dotting-Tool um den Punkt herum. Da immer weniger Farbe am Dotting-Tool verbleibt, werden die Farbpünktchen immer kleiner und zarter, bis sie fast ganz verblassen.
Walking-Dots lassen sich beliebig oft um einen Punkt herum malen. Dabei sollte das Werkzeug pro Reihe etwas größer werden.
Bei sehr langen Wegen um einen Hauptpunkt herum, muss das Werkzeug für die ersten Punkte jeweils in die Acrylfarbe getaucht und gedottet werden. Die Walking Dots solltest du dann erst nach ein paar Pünktchen beginnen lassen.
Swooshes sind tropfenähnliche Design-Elemente des Dot-Paintings, die Leer- beziehungsweise Zwischenräume eines Mandala-Musters füllen können. Malt man sie farblich bunt und nebeneinandergereiht, sehen sie aus wie zauberhafte Blütenblätter.
Swirls sind Farbstriche, die mit einer einhergehenden Verjüngung, um einen Punkt herum gemalt werden. Das Dotting-Tool, gut versorgt mit reichhaltig Acrylfarbe, wird punktuell auf den Stein gesetzt, das Tool verbleibt dabei auf dem Stein und wird nicht mehr angehoben, sondern langsam um einen Punkt herumgezogen- oder geschoben. Die Verjüngung dieses Farbstrichs erfolgt automatisch, da immer weniger Farbe am Tool verbleibt.
Wer sich große Swirls wünscht, setzt den Punkt mit einem großen Dotting-Tool (Rundstab), greift dann aber zu einem sehr kleinen Werkzeug (circa 0,8mm und kleiner oder zu einer Stopfnadel), mit dem er den großen Punkt umrundet. Siehe auch Swooshes.
Bitte mach deine ersten Pünktchen-Übungen nicht auf Papier, da Papier die Farbe aufsaugt und so die Konsistenz der Farbe kaum beurteilt werden kann. Gern empfehle ich das Punkten auf Tupper-Dosen-Deckeln, da die Farbpunkte nach dem Einweichen in lauwarmen Wasser und Spülmittel wieder entfernbar sind und du keine wertvollen Gips- oder Beton-Steine verbrauchst.
Bitte mach nicht den Fehler und versuche kunstvolle Mandala-Steine nachzumalen. Dir fehlen am Anfang noch das Geschick und die Erfahrung, die der Künstler des Mandala-Steins, den du nachmalen möchtest, bereits seit vielen Jahren besitzt. Die meditative Wirkung dieser wunderschönen Kunst geht verloren, wenn man auf Biegen und Brechen versucht etwas nachzumalen. Selbst ein begnadeter Künstler ist nicht in der Lage, sein Kunstwerk eins zu eins nachzumalen.
Nimm dir die Zeit und lass dein Kunstwerk langsam wachsen. In deiner Geschwindigkeit und mit deinen Fähigkeiten. Nur so wirst du diese Kunstform lieben lernen.
Darüber hinaus ist es nicht erlaubt Kunstwerke, auch in Teilen, zu kopieren. Das Geistige Eigentum (Urheberrecht) eines Künstlers sollte stets respektvoll behandelt werden. In der internationalen Dot-Painting-Community ist das Kopieren ebenfalls nicht gern gesehen.
Jeder Künstler erfreut sich daran, wenn seine Kunstwerke Inspirationen schenken, doch es ist ein Unterschied, ob man sich inspirieren lässt oder Kunstwerke kopiert.
Happy Dotting
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